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Kabeljau I Venere I Senfschaum … oder: Schwarz-weisse Brücke über dem Black River mit rotem Fisch

18. Dezember 2012

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HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors

Uwe ist schuld! Uwe ist immer schuld, wenn es um Farben geht, findet ihr nicht? Sein Cookbook of Colors animiert zu Ungewöhnlichem, inspiriert zu Verrücktem. Ich dachte auch mal daran, einfach ein Schwarz-Weiss Bild anzumelden zu seinem Event. Aber es soll ja auch fürs Auge was hergeben und dann noch gut schmecken :-). Und mit all diesen Vorgaben ist der Neublogger (wie lange qualifiziere ich als Anfänger?) manchmal ganz leicht überfordert.

Ich hatte mir also diese schöne Szene ausgedacht, wie ein roter Fisch unter der weissen Brücke mit den schwarzen Pfeilern duchschwimmt und um mit dem Thema Schwarz für Dezember zu punkten, konnte der Fluss natürlich nicht blau sein. Ein Geschenk von Eline, schwarzer Senf aus Lustenau wurde zum Black River, ein Stück Paprika (Peperoni) zum Fisch, schwarzer Venere Reis zu den beiden Pfeilern und Kabeljau zur eigentlichen Brücke.

Nun, zum Bauingenieur tauge ich wohl nicht unbedingt, denn der zarte Fisch weigert sich natürlich im gebratenen Zustand, als Brücke missbraucht zu werden (und leider ist das Hilfsbrettchen zu sehen – Schande). Dass ich ausserdem noch ein paar Flocken schwarzes Lavasalz auf den Fisch legen wollte … vergessen (what else is new)! Aber es hätte bestimmt gut ausgesehen :-)!

Zutaten:
für 2 Personen

Black Lava Salt

Black Lava Salt


150 gr Kabeljau
120 gr Venere Reis
(Kochanleitung siehe hier)
3 EL schwarzen Senf
1 dl Hühnerfond (oder Fischfond)
0,5 dl Rahm
20 gr Butter
Salz, Pfeffer
Piment d’Espelette

Zubereitung:
1. den Venere Reis kochen und warmstellen
2. einen guten Esslöffel Senf mit dem Dressiersack und feiner Tülle auf den Teller spritzen (ich: ein schönes, gewelltes Flussufer)
3. den restlichen Senf mit dem Fond und etwas Rahm aufkochen und ein paar Minuten köcheln lassen und mit sehr wenig Maizena binden
4. den Fisch würzen und in wenig Butter auf den Punkt braten
5. mit dem Reis zwei Brücken Pfeiler bauen
6. nochmals etwas Butter und Rahm zur Sauce geben und zum schäumenden Fluss aufmixen, vorsichtig zwischen die schwarzen Ufer giessen
7. den Fisch als Brücke auf die Pfeiler legen (viel Glück 🙂 )
8. den roten Fisch schwimmen lassen
9. Fotos von allen Seiten schiessen
10. jetzt wo alles kalt ist – Essen: Guten Appetit!

Die beste Ehefrau von allen hatte mehr Glück, sie durfte ihren Teller selbst herrichten und sie ist die Sache natürlich etwas pragmatischer angegangen. Sie hat auf die ganzen baulichen Aktivitäten gänzlich verzichtet und wurde dafür mit warmem Essen belohnt. Es hat ihr gut geschmeckt, denn die Kombination war ganz gut gelungen.

From → Rezepte

10 Kommentare
  1. magentratzerl permalink

    Ihr seid alle so kreativ….mir will grade nix Schwarzes einfallen. Brücke hin oder her, ich hätte es gerne gegessen.

  2. Das hast Du also wahnsinnig schön angerichtet! 🙂

  3. Sylvana permalink

    Ach, du tönst ja ganz poetisch! Und? war es gut?

  4. Einfach herrlich, diese Prise Humor, mit der du deine Artikel würzt.
    Aber zugegeben: Es ist wirklich ein Ärgernis. Wenn man ein vernünftiges Bild schießen will, ist das Essen hernach meist kalt und nur noch halb so lecker.
    Trotzdem Gratulation zu dem mehr als gelungenen Foto, die tolle Idee und die liebevolle Gestaltung des Tellers.

  5. @magentratzerl, 🙂 in der Adventszeit soll man ja auch keine schwrzen Gedanken haben
    @Henne, danke Dir
    @Sylvana, sehr pöötisch ;-), aber ja, es war noch besser, als es aussieht
    @Beni, danke, Humor ist die Würze des Lebens (sagte mal irgendwer)

  6. Vom Rezept bin ich schon begeistert, aber diese Art des Anrichtens ist hinreissend!

  7. Hallo, ich bin über die Zusammenstellung zu Uwes schwarzem Dezember, in der ich jubilierenderweise auch gelandet bin, auf dieses tolle Rezept und deinen schönen Blog gestoßen. Köstlich. Also, sowohl die Brücken-Fluss-Konstruktion als auch die Idee mit dem Fischlein als auch die Schreibe. Das fällt mir bei Euch Schweizern sehr auf, ihr habt fast alle diesen herrlichen Witz, wo nehmt ihr den nur her? Zu meinen liebsten Journalisten gehört nicht zuletzt deshalb Christoph Zürcher, über dessen Matterhorn-Besteigungs-Beschreibung ich vor Jahren so sehr lachen musste, dass ich nach Zermatt seither nur noch mit einem breiten Grinsen einfahren kann.

    Punkt 10 ist ein verbreitetes Leid. Die ganze Food-Blogosphäre besteht quasi nur aus Menschen, die hinreißend schöne Gerichte strunzkalt verspeisen müssen und deren Familien sie anflehen, einfach mal Bratkartoffeln ohne Foto zuzubereiten ;-).

    Herzliche Grüße aus Berlin,
    Claudia

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